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Fassen wir mal zusammen. #Russland liefert #Gas und bekommt hierfür #Euro und #Dollar. Euro und Dollar bringen ihnen nix, weil sie dafür keine Waren einkaufen können. Solange die #Sanktionen gehen sind das also völlig wertlose Zahlungen. Russland will nun also Rubel für das Gas und zwingt die EU nun Waren gegen #Rubel zu liefern, damit diese Rubel wieder gegen Gas tauschen können. Die #G7-Staaten verneinen nun eine Zahlung in Rubel. Russland würde nun die Gaslieferungen gegen Euro/Dollar einstellen oder sich auf einen Kuhhandel einlassen, wenn man denn auf beiden Seiten Willens ist so einen zu schließen.

Im Zentrum dessen steht Deutschland als wichtigster Gasabnehmer in Europa. Wie lange könnte Deutschland ohne das russische Gas auskommen. Das ist die alles entscheidende Frage. Vielleicht werden wir es sehen.

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Ein immer weitreichenderes Problem sind die weitreichenden #Abhängigkeiten, die wir in unseren IT-Systemen produzieren. Das sieht man auch mal wieder am #Krieg zwischen der #Ukraine und #Russland.

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Unabhängig, ob das nun moralisch so korrekt ist oder nicht, sollte man kritische Anwendungen niemals so von externen Services abhängig machen. Teilweise haben Unternehmen die gesamte #IT-#Infrastruktur ihres Unternehmens an Externe ausgelagert.

Die Schweizer Neutralität

Ein viel diskutiertes Thema der letzten Wochen war und ist die #Neutralität der #Schweiz.

Auf der Webseite des Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA finden sich hierzu folgende Informationen:

Das Neutralitätsrecht, das in den Haager Abkommen vom 18. Oktober 1907 kodifiziert wurde, ist Teil des Völkergewohnheitsrechts. Es legt die Rechte und Pflichten eines neutralen Staates fest. Das wichtigste dieser Rechte ist die Unverletzlichkeit des Staatsgebiets. Zu den wichtigsten Pflichten eines neutralen Staates gehört es,

  • sich der Teilnahme an Kriegen zu enthalten
  • seine Selbstverteidigung sicherzustellen
  • alle Kriegsparteien im Hinblick auf den Export von Rüstungsgütern gleich zu behandeln
  • den Kriegsparteien keine Söldner zur Verfügung zu stellen
  • den Kriegsparteien sein Staatsgebiet nicht zur Verfügung zu stellen

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In den modernen Zeiten des hybriden Kriegs stellt das die Schweiz vor interessante Herausforderungen. Kriege werden heute nicht nur auf dem Schlachtfeld mit Waffen auf einem klar abgegrenzten Territorium unter definierten Gegnern ausgefochten, sondern sie bekommen einen totalitären Charakter. Kriege werden sofort wirtschaftlich, gesellschaftlich, medial, militärisch, kulturell, etc. ausgetragen. Rüstungsgüter sind nicht mehr nur Waffen, sondern Finanzinstrumente, Medien, Geld, Software, Wissen,  Informationen, etc. Gerade im Bereich der Cyberattacken kann jeder, der sich auch nur mit Wissen an einer Software beteiligt und eventuell dafür bezahlt wird, oder eine Finanztransaktion auslöst, als Söldner bezeichnet werden.

Das Staatsgebiet ist hier ebenfalls nicht mehr so klar definiert. Eine Bank mit ihrem Sitz in der Schweiz, die Transaktionen für eine Kriegspartei ausführt, unterscheidet sich nicht grundsätzlich von einem Munitionslager in der oder einem Transit durch die Schweiz.

Wenn die Schweiz ihren Grundsatz von der Neutralität bei internationalen Konflikten beibehalten möchte und es wäre nicht mal verkehrt das zu fordern, muss die Definition der Neutralität an die modernen Kriege angepasst werden. Das wird eine spannende und weitrechende Diskussion in der Schweiz werden und es sind hier sehr viele verschiedene Interessengruppen betroffen. Die Neutralität gehört zudem zur Identität der Schweiz und sollte auch aus diesem Grund nicht leichtfertig im politischen Alltag eliminiert werden.

Only Nixon could go to China

Ein sehr spannendes und interessantes englischsprachiges #Sprichwort.

Es geht hier um den Besuch des US-Präsidenten in #China #1972. Der Aufbau von Beziehungen zu China war schwierig, aber dennoch ein Thema. Man wollte einen Keil in die Einheit der kommunistischen Diktaturen treiben und da war es mehr als sinnvoll, sich China anzunähern. Wenn jedoch ein liberaler Politiker (was in den USA oft als links gilt) nach China gegangen wäre, hätte er sich massiven Vorwürfen ausgesetzt, dem Gegner den Hof zu machen. #Nixon galt als Antikommunist und Hardliner. Er konnte sich daher also problemlos nach China begeben, weil diese Vorwürfe nicht an ihn gerichtet werden konnten. So konnten die diplomatischen Beziehungen zu China auf ein Fundament gestellt werden.

Das Sprichwort wird in den USA heute so verwendet, dass manche Themen nur von den Hardlinern eines Themas angegangen werden können. So werden oft soziale Einschnitte von moderat linken Parteien eingeführt (vgl. Agenda 2010 in Deutschland).

Sascha Lobo spricht in seiner Kolumne bei SPON von dieser Woche ein paar wichtige Themen an.

Generell geht es um die große Bedeutung, die die #Digitalkonzerne heute in unserem Leben eingenommen haben und welche verborgene Macht sie heute eigentlich haben. Sie können die digitale #Infrastruktur abschalten und damit jede Wirtschaft, Unternehmen und einzelne Menschen existentiell gefährden. Wir haben ihnen unsere #Freiheit auf dem Silbertablett präsentiert und kaum jemand hat darauf geachtet sich ein Stück digitale #Autarkie zu bewahren. Die digitale #Selbstbestimmung sollte definitiv ein Thema unserer Generation werden. Es wäre auf sehr vielen Ebenen wichtig.